Es muss so schön sein, auf große rote Knöpfe drücken zu können. Noch dazu, wenn es um eines der heißesten und modernsten Themen in Bayern geht: Internetversorgung. Das muss sich auch Sozialbürgermeister Wolbergs gedacht haben, als er zusammen mit einem Vertreter von Kabel Deutschland in dieser Woche die ersten 11 WLAN-Hotspots einweihte, die der Konzern den EinwohnerInnen Regensburgs so selbstlos und großzügig zur Verfügung stellt.
Schade nur, dass dieser Zugang eher ein Witz ist, der uns hier als der heisse Scheiss verkauft werden soll.
- Erstens: wir sollen idealerweise alle zu Kabel Deutschland Kunden werden. Die dürfen nämlich die ganze Zeit und umsonst auf diesen HotSpots surfen, während der Pöbel 30 Minuten am Tag bekommt.
- Zweitens: für den Pöbel gibt es dann im Laufe der sogenannten „Projektphase“ ein Bezahlmodell. Das wird teuer. Und wenns nicht läuft, bedeutet Projektphase im Zweifel, dass Kabel Deutschland auch wieder abhauen kann und wir haben wieder digitale Diaspora. Toll.
- Drittens: laut Nutzungsbedingungen überprüft Kabel Deutschland keine Inhalte. Schonmal gut. Andererseits liegt die Haftung für die legale Nutzung des Zugangs beim User. Sehr, sehr, sehr schlecht.
- Viertens: es ist nicht rauszufinden, ob wir hier über netzneutrales Netz reden, ob bestimmte Protokolle und Ports gesperrt werden und welche Informationen über die User gespeichert werden.
- Fünftens: dass uns hier was als öffentlicher Zugang verkauft werden soll, was genau nur dem Profit eines Unternehmens dient, ist perfide, geht am Bevölkerungswillen meilenweit vorbei und dient genau niemandem. Ausser Kabel Deutschland, denen die Kommunalpolitik gerade zu höheren Gewinnen verhilft. What. The. Fuck.
Für 30 Minuten am Tag an Kabel Deutschland verkauft worden. Danke Wolli. Für nichts.