Am Samstag, den 18. April herrschte in Regensburg beinahe Volksfeststimmung – und das obwohl der Anlass eine komplexe politische Natur hatte. Das Regensburger Bündnis gegen TTIP hatte zu einem Aktionstag mit Demonstration eingeladen, der laut Polizei deutlich über tausend Regensburger gefolgt waren.
Im Anschluss an die Demonstration nutzten die Teilnehmer das schöne Wetter, um sich bis in die Abendstunden bei den Infoständen der Parteien und Organisationen zu informieren, ihre Unterschrift gegen TTIP zu leisten, den Musikern – besonders erwähnt sei hier Hans-Jürgen Buchner, der Sänger von Haindling – und Rednern zuzuhören oder einfach eine Bratwurstsemmel bei den Ständen am proppevollen Neupfarrplatz zu essen. Katharina Graßler, die stellvertretende Vorsitzende der Piraten Regensburg, erklärte in ihrer Abschlussrede: „TTIP bedeutet Hinterzimmerpolitik statt Transparenz, Investorenschutz statt Grundrechte, und dubiose Schiedsgerichte statt Demokratie,“ wofür sie kräftigen Beifall erhielt.
TTIP ist die Kurzbezeichnung für ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA, welches in seiner derzeitigen Form geeignet ist, mit Schadensersatzklagen von Unternehmen vor privaten Schiedsgerichten Staaten zu Entscheidungen gegen ihre Bürger und das eigene Gewissen zu zwingen, um finanziellen Schaden abzuwenden. Aufgrund der vielfältigen Beeinträchtigungen, die das Abkommen für das tägliche Leben bringen würde, sind im Aktionsbündnis gegen TTIP so unterschiedliche Organisationen wie die Piraten, die Grüne Jugend und attac, aber auch Pax Christi und der Bund Naturschutz vertreten.