Die Wahl zur Miss Regensburg am vergangenen Samstag ging trotz reger Berichterstattung zwar an den meisten Bürger_innen, nicht jedoch an den Piraten vorbei. Im Grundsatzprogramm der Piraten ist das Recht auf Selbstbestimmung der eigenen sexuellen Identität fest verankert. Die Piraten lehnen überkommene Rollenvorstellungen ab und wünschen sich eine Individualisierung von Geschlecht. Klischees aus einem anderen Zeitalter, die durch Veranstaltungen wie einer Misswahl kolportiert werden, finden die Regensburger Piraten nicht mehr zeitgemäß. Eine kritische Reflexion darüber, warum „Schönheit“ immer noch eines der definierenden Merkmale einer jungen Frau sein soll, wäre angebracht. Zumindest die SPD und die CSU müssen sich fragen, warum zwei ihrer hochkarätigen Vertreter es für angebracht hielten, bei so einem Wettbewerb die Jury stellen zu müssen.
„Eine individuelle Gestaltung der eigenen sexuellen Identität ohne das Zurückgreifen auf überkommene Rollenmuster ist uns ein großes Anliegen“, sagte der Bezirksvorstand Jan Kastner in Hinblick auf die Misswahl. „Wirtschaftlich angelegte Veranstaltungen, in denen junge Frauen Hoffnung auf Ruhm gemacht wird, um sie de fakto zum Aushängeschild von Firmen und Entscheidungsträgern zu machen, lehnen wir ab.“